Brief

Bain-Bundesliga-Benchmarking: Frankfurt und Leverkusen jagen die Bayern auch wirtschaftlich
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Auf einen Blick
  • Auch in der Saison 2023/24 wirtschaftete Bayern München am erfolgreichsten, doch Bayer Leverkusen hat den Abstand deutlich verkleinert
  • Eintracht Frankfurt mobilisiert seine Fans am besten, der 1. FC Heidenheim überzeugt durch starkes Kaderwertmanagement
  • Im Vergleich mit internationalen Top-Teams haben die Bundesligisten noch Aufholbedarf – gefragt ist auch eine stärkere Corporate Governance
  • Multi-Club-Ownership-Modelle können dazu beitragen, die sportliche und finanzielle Leistungsfähigkeit zu stärken

Auf dem Spielfeld beendete Bayer Leverkusen im letzten Sommer die langjährige Dominanz des FC Bayern München. Zwar konnten die Bayern die Meisterschale 2025 wieder an die Isar holen, doch ihre Dominanz gerät auch abseits des Rasens zunehmend ins Wanken. Im aktuellen Bain-Bundesliga-Benchmarking trennen die Werkself nur mehr drei Punkte von der Wirtschaftsmeisterschaft – im Vorjahr hatte der Abstand noch über zwanzig Punkte betragen.

Wie sehr sportlicher Erfolg auch die wirtschaftliche Leistung beflügeln kann, zeigt der Sprung des VfB Stuttgart auf Rang drei, während Union Berlin – im Vorjahr noch wirtschaftlicher Vizemeister – auf Platz dreizehn abrutschte. Die Eisernen mussten 2024 um den Klassenerhalt kämpfen, wohingegen den eine Saison zuvor noch im Tabellenkeller zitternden Schwaben der Sprung in die Champions League gelang. Ein Gegenbeispiel zu diesem Zusammenhang liefert Eintracht Frankfurt: Der Klub fällt seit Jahren durch wirtschaftliche Konstanz auf – ungeachtet schwankender sportlicher Ergebnisse.

Die dritte Auflage des Benchmarkings analysiert den Mitteleinsatz der sechzehn Erstligisten in den Spielzeiten 2023/24 und 2024/25. Die Aufsteiger 1. FC St. Pauli und Holstein Kiel bleiben dabei unberücksichtigt. Das Ranking nutzt verschiedene Kennzahlen, um den wirtschaftlichen Erfolg der Vereine zu bewerten – von Ticketverkäufen über Sponsoring und Merchandising bis hin zur Fanmobilisierung. Das Ergebnis ist ein einzigartiges Ranking in Tabellenform

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Intensiver Kampf um die Wirtschaftsmeisterschaft

Bei einigen wirtschaftlichen Werthebeln allerdings bleiben deutsche Klubs weiterhin deutlich hinter den internationalen Top-Teams zurück. Die Bundesligisten sind daher auch in den kommenden Jahren gefordert, ihre vergleichsweise begrenzten Mittel so effektiv wie möglich einzusetzen und so im Wettbewerb sportlich wie wirtschaftlich zu bestehen.

Eine konsequente Professionalisierung der Vereinsstrukturen kann dazu beitragen, die Effektivität im Umgang mit wirtschaftlichen Ressourcen zu steigern. Wie in der Studie ausgeführt, wirkt sich gute Governance deutlich positiv auf den wirtschaftlichen Erfolg aus – und zumindest leicht auch auf die sportliche Performance. Dazu zählen unter anderem eine professionelle Zusammensetzung der Gremien, angemessene Vergütungsmodelle sowie eine transparente Veröffentlichungspolitik, wie sie in vielen anderen Branchen üblich ist. Darüber hinaus beleuchtet die Studie das Potenzial sogenannter Multi-Club-Ownership-Modelle, wie es schon heute etwa der Red-Bull-Konzern unter anderem mit RB Leipzig praktiziert. 

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